エピソード

  • Folge 121: Mann über Bord und andere Highlights
    2025/07/16
    Zuallererst müssen wir über einen Film reden: „Der weiße Hai“ wird in diesem Jahr 50 Jahre alt und hat bei vielen Menschen nachhaltige Ängste ausgelöst beim Schwimmen in unbekannten Gewässern .Allerdings - bei der Entstehungsgeschichte des Films muss man doch schon sehr schmunzeln. Die Atrappe des Hais funktionierte im Meerwasser nicht, die Schauspieler kriegten sich in die Haare und die Dreharbeiten waren nicht nur wesentlich länger, sondern auch teurer als geplant.Der Erfolg gab Regisseur Spielberg trotzdem recht - „Der weiße Hai“ wurde der erste Blockbuster der Filmgeschichte.Um die Schönheit und Friedfertigkeit der meisten Meeresbewohner geht es in dem Buch „Das große Spiel“ von Richard Powers. Auf einer winzigen Insel im Pazifik soll die Gesellschaft der Zukunft entstehen. Von hier aus sollen schwimmende Städte erbaut werden, die den Bewohner:innen ganz neue Möglichkeiten geben. Es geht nicht um weniger als um die großen Fragen der Menschheit von Feminismus, über Klima und Evolution bis hin zu Plattformkapitalismus. Doch der eigentliche Held in der Geschichte ist der Ozian.Nicht um den Ozean, sondern um den Ärmelkanal geht es bei „Gertrude Trudy Ederle - Eine Schwimmerin verändert die Welt“ von Anne Kathrin Kilg-Meyer. Als erste Frau durchquerte ihn die US-Amerikanerin (Tochter, deutscher Auswanderer), am 6. August 1926. Sie war zudem die erste, die einen Bikini dabei trug, um beweglicher zu sein – leider ließ sie sich das gute Stück nicht patentieren. Zwei Millionen Menschen erwarteten Trudy nach ihrem Erfolg zur Parade in New York – aber lange konnte sie von ihrem Ruhm nicht leben. Wenige Jahre nach dem Abenteuer wurde sie taub. „Gentleman über Bord“ von Herbert Clyde Lewis - das Buch aus dem Jahr 1937 ist eine echte Entdeckung: Ein Frachter namens Arabella ist auf dem Weg über den Pazifik von Hawai nach Panama, an Bord der New Yorker Geschäftsmann Standish. Ein Mann von gehobenem Stand, der auch an Bord jeden Tag einen Anzug trägt. Doch eines Tages passiert ihm ein Missgeschick - er geht über Bord.Empathisch und gleichzeitig distanziert malt der Autor ein treffendes Bild unserer Gesellschaft, auch wenn das Buch bereits vor knapp 100 Jahren geschrieben wurde.Passend dazu: Annemarie Stoltenberg/ Gabriele Haefs: „In den Wellen – Geschichten vom Schwimmen“, erschienen als (wunderschönes) Hardcover bei Reclam. Goethe, Tucholsky, Brecht, John Düffel und andere schreiben über das Wasser, in dem sie sich bewegen und was das mit ihnen macht. Ausgesprochen hübsches Buch.Um die Macht des Meeres und dass man sich nie sicher sein sollte, geht es in dem Buch „Mitternachtsschwimmer“ von Roisin Maguire. Es spielt in Ballybrady, einem Dorf an der irischen Küste. Hier lebt Grace, verbringt ihre Tage mit Schwimmen, Arbeit und ihrem ausgesprochen hässlichen Hund.Um Geld dazu zu verdienen vermietet sie ihr Cottage. Und eines Tages kommt Evan - und bringt seine eigene Lebensgeschichte mit. Denn sein jüngstes Kind ist gestorben und er gibt sich die Schuld dafür.Was dann so alles passiert, ist mitunter erwartbar - und doch wunderbar erzählt, genau das richtige für den Strand.Martin Tschepe: „Im Element. Geschichten vom Schwimmen“, hergestellt bei „Books on Demand, Norderstedt. Ein Schwimmer, den etliche als Eisschimmer von Facebook kennen, hat seine Abenteuer aufgeschrieben. Motto: Alles im Fluss – 300 Kilometer durch den Neckar. Ein Buch, das Mut macht selbst loszuziehen und davon zu berichten.Weg von Fluss und Meer - hin zum Pool: Die Doku „Poolgeschichten“ auf arte geht der Frage auf den Grund, warum wir Pools so lieben. Man erfährt, dass in Freiburg das älteste Freibadbad Deutschlands steht und dass das erste Bad, in dem Anfang des 20. Jahrhunderts Chlor zum Einsatz kam, das Stadtbad in Berlin Neukölln war. Mit herrlichen Archivbildern wandert der Film durch die Pool-und Schwimmgeschichte der JahrhunderteWir müssen deshalb jetzt auf der Stelle in den Pool springen - viel Spaß beim Lesen und Schauen!
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    30 分
  • Folge 120: Gute Organisation ist alles
    2025/07/09

    Wenn es heiß ist, kann es in den langen Schlangen am Freibadkiosk schon mal zu Rangeleien kommen. Gut, wenn das wie im Berliner Kombibad Seestraße alles bestens organisiert ist. Und der Chef auf alle ein zusätzliches Auge hat! Wir haben Ersan Gümüsboga in seinem Restaurant „Seepferdchen“ vor anderthalb Jahren schon einmal getroffen - damals aber war Winter und alles entsprechend gut geregelt.

    Im Sommer sieht das schon anders aus. Wenn es heiß ist, ist der Druck groß, so schnell wie möglich an Getränke/Pommes/Eis/Süßigkeiten ranzukommen. Zu Hochzeiten können hier auch schon mal 12.000 Menschen gleichzeitig im Bad sein. Ersan hat das perfekt im Griff. Auf der Außenterasse seines „Seepferdchens“ gibt es alles außer Pommes, am Kiosk weiter hinter auf dem Gelände gleich drei Möglichkeiten, sich was zu kaufen: Ein Fenster für Pommes und Getränke und gleich zwei Fenster für Getränke und alles andere. Entsprechend gesittet geht es hier zu, die Schlangen sind kurz, die Wartenden geduldig und die Verkäufer:innen äußerst freundlich. Man kennt sich - und wenn Zeit ist, wird auch mal zusammen Ball gespielt oder einfach nur ein Schwätzchen gehalten.

    Auch mit uns hält Ersan ein kurzes Schwätzchen. Das größte Problem für ihn in diesem Sommer bisher: Das ausgesprochen wechselhafte Wetter. So weiß er nie so richtig, wieviel er tatsächlich anbieten muss. Allerdings: Wenn es Ende des Monats ist, rechnet er immer mit weniger Besucher:innen. Denn dann haben die meisten einfach nicht mehr genug Geld, um mit der Familie ins Freibad zu gehen, so seine Erfahrung. Auch größere Zusammenstöße gab es bislang im Freibad nicht.

    Überhaupt ist es im Kombibad Seestraße alles sehr gut geregelt. An den Fußbecken, durch die man durch muss, um zum eigentlichen Schwimmbecken zu kommen, stehen jeweils ein bis zwei Menschen, die nochmal in die Taschen schauen - „Glas ist hier nicht erlaubt!“ - und darauf achten, dass niemand mit Straßenkleidung das Areal betritt. Burkini ist erlaubt, Kleider und Hosen nicht. Und so muss sich der Kontrolleur auch noch mal vergewissern, dass das tatsächlich ein Badeponcho ist, mit dem eine von uns durch das Becken marschiert, und nicht etwa eine Tunika.

    Im Schwimmerbecken gibt es genau eine geleinte Bahn - am Wochenende allerdings nur bis 11 Uhr, in der Woche auch schon mal länger, je nachdem, was so los ist. Eine von uns war schon ziemlich entsetzt, als die Leine einfach abgezogen wurde, obwohl sie sich gerade eingeschwommen hatte. Aber, so die nachvollziehbare Antwort des Bademeisters: Es sei einfach zu gefährlich, wenn sich bei zunehmender Fülle immer mehr Menschen an die Leine hängen oder sich einfach drüberwerfen. Abgesehen davon - was viele nicht wissen - dass man sich da ordentlich verletzen kann, auch die Leine selbst geht auf Dauer davon kaputt. Und das könne man einfach nicht die ganze Zeit im Blick behalten, so der Bäderangestellte. Findet nicht jeder gut - ist aber absolut nachvollziehbar.

    Wer Bahnen ziehen will, ist hier also im Sommer nicht an der richtigen Stelle, ansonsten geht es hier aber sehr unaufgeregt zu.





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    28 分
  • Folge 119: Blau machen!
    2025/07/06

    Sport im Schwimmbad kann man natürlich immer machen, Bahnen ziehen, Turmspringen üben, tauchen, den Ball durchs Wasser schleudern oder Freund:innen nachjagen. Seit diesem Jahr werden aber auf den Außenflächen eines Berliner Schwimmbads kostenlos weitere Sportaktivitäten für Kinder und Jugendliche geboten - und zwar an allen 365 Tagen des Jahres.

    Der Ort ist das Kombibad Gropiusstadt in Berlin-Neukölln. Das wollen wir uns selber anschauen, an einem heißen Sommersonntag stehen wir bereits um 10:45 Uhr vor dem Bad - und erst einmal über 50 Minuten in der Schlange. Aber - nix von wegen Aufruhr oder Rangeleien! Friedlich schieben sich die langen Schlangen millimeterweise nach vorn. Mütter mit Kleinkindern, kichernde Mädchengruppen, Familienväter mit Klappstühlen und Gefriertaschen, junge Männer - alles dabei. Ute ist erstaunt über die Friedfertigkeit - einen Tag vorher am Strandbad Wannsee in Zehlendorf gab es schon nach einer Viertelstunde großes Gemaule, erzählt sie. Hier aber: Gelassenheit.

    Endlich im Bad stellen wir fest: Es ist zwar voll, aber 80 Prozent der Menschen sind entweder im Nichtschwimmerbecken oder halten sich im Schwimmer am Beckenrand fest. Also erstmal ein paar Bahnen ziehen - und dann das Sportangebot suchen!

    Hinten links werden wir fündig - und sind erstmal geblendet. Eine strahlend blaue Basketballfläche leuchtet uns entgegen, daneben ein Fußballkäfig, ein Volleyballfeld, Tischtennisplatten, Turngeräte und natürlich ein Trampolin. Die Kinder und Jugendlichen hier sind eifrig bei der Sache. Wer Trampolin springen darf und wie lange, organisieren sie selber, erzählt uns eine Mitarbeiterin vom Projekt SpOrt 365, das mit Unterstützung der Berliner Sportjugend den Standort hier betreibt. Drei Menschen von SpOrt 365 sind immer vor Ort, das Prinzip: Nur eingreifen, wenn es wirklich nötig ist und ansonsten möglich machen, dass sich die Kinder und Jugendlichen selber absprechen, wer als nächstes aufs Volleyballfeld oder an die Platte darf. Ob das wirklich gelingt? Wir können es uns kaum vorstellen. Die Halbstarken-Gang da im Fußballkäfig wird doch bestimmt niemanden Platz machen! Doch weit gefehlt. Zumindest an diesem Sonntag verlassen die muskelbepackten Jungs ohne größere Umstände den Käfig, als eine andere Gruppe spielen will. Und auch sonst geht es sehr friedfertig zu. Seit Anfang Mai läuft das Projekt, größere Zwischenfälle gab es bislang nicht, erzählt die Sozialarbeiterin. Genauso wenig wie im Kreuzberger Görltzer Park, wo SpOrt 365 schon seit ein paar Jahren einen weiteren Standort betreibt, über den wir in Folge 77 schon mal berichtet haben.

    Seit dem 2. Juli werden die sportlichen Aktivitäte jeden Tag in der Woche von 10:00-18:00 Uhr und Samstags und Sonntags von 12:00-20:00 Uhr angeboten. Während der Sommerferien soll dann noch länger geöffnet sein - als Teil des Angebots „Sport im Freibad“, das es bereits in drei weiteren Berliner Schwimmbädern gibt.

    Wir sind beeindruckt. Auch davon, dass die Außenfläche des Neuköllner Kombibads jetzt tatsächlich das ganze Jahr über zur Verfügung stehen soll. Wir hoffen sehr, dass man hier auch weiterhin ganz friedlich sein Mütchen kühlen kann - und schauen uns das in den Sommerferien bestimmt nochmal an!






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    26 分
  • Folge 118: Retten ist Ehrensache!
    2025/06/25

    Sie ist die erste Frau in diesem Amt: Ute Vogt, Präsidentin der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG, nach eigenen Angaben die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Und wie alle anderen, die bei der DLRG tätig sind, macht sie das - ehrenamtlich!

    Alerdings - wir merken schnell, dass Ute Vogt auch großen Spaß an ihrem Amt hat. Nicht nur, dass sie im DLRG-Pulli und mit DLRG-Hintergrund zu unserem Video-Call erscheint - die einstige Berufspolitikerin weiß die Anliegen der über 600.000 Mitglieder mit Nachdruck zu vertreten.

    Dabei helfe ihr sicher auch, erzählt sie, dass sie für die SPD im Bundestag und im Parlament von Baden-Württemberg saß, sie war zudem Staatssekretärin im Bundesinnenministerium und Anwältin ist sie außerdem.

    Die Netzwerke von einst sind ihr auch in diesem Amt durchaus nützlich. Öffentliche Gelder bekommt die DLRG allerdings selten und wenn dann meist in Form von Förderung spezieller Projekte. Dass sich die Organisation hauptsächlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, findet sie eher hilfreich, sagt Vogt, „da kann man viel freier agieren“.

    Aber mit ihren Kontakten hat sie natürlich sehr viele Möglichkeiten, immer wieder auf Probleme in Deutschland aufmerksam zu machen. Dass es zu wenig Wasserflächen gibt, zum Beispiel, und dass eine KfW-Studie sagt, dass in den nächsten zwei, drei Jahren noch zusätzlich 800 Schwimmbäder bundesweit geschlossen werden müssen, wenn sie nicht saniert werden können. Wir jedenfalls finden diese Aussage ziemlich beängstigend!

    Nicht nur für Kinder, für die es immer schwieriger wird, schwimmen zu lernen: 20 Prozent der Grundschüler in Deutschland sind keine sicheren Schwimmer. Von den 411 Badetoten im Jahr 2024 waren allerdings 60 Prozent über 55 Jahre alt. Kreislauf- und Herzerkrankungen sind oft die Ursache, oft aber auch „Männer, die sich einfach überschätzen“, sagt Vogt. Und legt auch für diesen Sommer nochmal allen ans Herz: Vorsichtig sein, nicht übertreiben, niemals im Freiwasser allein schwimmen. Vor allem Flüsse seien tückisch, weil man die Strömungen nicht immer gut abschätzen könne.

    Dass alle Rettungsschwimmer:innen der DLRG ehrenamtlich unterwegs sind, nötigt auch Vogt großen Respekt ab. Sie würde sich allerdings wünschen, dass sie besonders in Katastrophenfällen Lohnersatz bekämen und dafür nicht auch noch Urlaub nehmen müssten. Und den ein oder anderen Zuschuss für ihre Ausrüstung hätten. Umso mehr freut sie sich, dass die Zahl der Helfer:innen zur Zeit eher steigt -. und hofft, dass es so bleibt. Denn Rettungsschwimmer:innen sind trotz allem Mangelware, nicht nur an Seen, auch in den Schulen.

    Vogt wünscht sich deshalb eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen: Für mehr Bäder, mehr Bäderpersonal und noch mehr Ehrenamtliche.

    Als DLRG-Präsidentin ist sie unermüdlich unterwegs, um dafür zu werben. Zwischendurch springt sie auch selber mal in die Ostsee oder in ein Schwimmbad. Ein aktuelles Rettungsschwimmer-Abzeichen hat sie allerdings nicht - aber da vertraut sie ganz auf ihre Kollegen und Kolleginnen!

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    40 分
  • Folge 117: Demo im Fluss
    2025/06/18

    Als erfrischend kann man sie auf jeden Fall bezeichnen, die Demo, an der wir für diese Folge teilgenommen haben: 100 Jahre Badeverbot in der Spree war der Initiative „Flussbad Berlin“ Anlass genug, ein Zeichen zu setzen: Es muss damit in Ende haben! Rund 300 Menschen machten mit - und badeten gemeinsam auf einem 100-Meter Teilstück des Spree-Kanals hinter dem Humboldtforum in Mitte, mit herrlichem Blick auf die Museumsinsel und den Berliner Dom. Natürlich waren auch wir dabei - und nach anfänglichem Grusel, wie es denn wohl um die Wasserqualität bestellt sein möge - hervorragend! - und wieviele Fahrräder, Bärsche oder Schlingpflanzen wir mit unseren Füße streifen werden, waren wir einfach nur noch begeistert!

    Die Initiative hatte aber auch alles perfekt organisiert: Eine gut gesicherte Treppe und ordentliche Stufen ermöglichten den Einstieg in den Spree-Kanal, vorher konnte man unbesorgt alle persönlichen Sachen in einem überwachten Bereich abgeben und hinterher noch eine ausgiebige kalte Dusche nehmen. Im Wasser selbst trafen gemütliche Vor-sich-hin-Paddler auf aufblasbare Einhörner und Krokodile, eine muntere Truppe vergnügte sich beim Wasserball-Spiel, während andere ihr engagiertes Schwimmtraining an diesem Tag offensichtlich in die Spree verlegt hatten. Zwei Rettungsschwimmer überwachten das Geschehen und weitere Aufpasser:innen sorgten dafür, dass keiner zu weit wegschwamm. Und am Ende stiegen alle mit einem glücklichen Grinsen wieder aus dem Wasser.

    Tim Edler, dem Initiator von Flussbad Berlin, war auf jeden Fall zufrieden. Und denkt bereits über Wiederholungen in diesem Sommer nach. Denn verbieten kann man Demonstrationen nur, wenn Gefahr im Verzug ist - also die Wasserqualität beispielsweise zu schlecht. Das war diesmal nicht der Fall - und wir können beide übereinstimmend berichten, dass es uns weder juckt noch sich irgendwelche Hautausschläge gebildet haben!

    Doch so spaßig das Ganze war - so hat es doch einen ernsten Hintergrund: Denn angesichts des Klimawandels brauchen Berlin und seine Bewohner:innen einfach mehr Möglichkeiten, sich zwischendurch auch mal abzukühlen. Andere Städte wie Amsterdam oder Zürich machen es längst vor. Wir haben in unserer Folge 50 bereits ausführlich darüber berichtet, auch über die Fördergelder, die mittlerweile in dieses Projekt geflossen ist - und dass sich die Stadt nach wie vor ziert, das Ganze auch wirklich möglich zu machen. Immerhin waren diesmal sogar die Wasserbetriebe vertreten, die dem Ganzen offenbar durchaus wohlwollend gegenüberstehen - vielleicht wird es also doch noch was!

    Weitere Demonstrationen könnten helfen. Dann fehlt nur noch eins: Ein paar öffentliche Toiletten!

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    17 分
  • Folge 116: Das Land der Schwimmbäder
    2025/06/11
    Diesmal verlassen wir so richtig unsere Komfortzone - es geht nach Island! Martina macht dort eine Woche Bildungszeit und nutzt natürlich auch die Gelegenheit schwimmen zu gehen. Denn in Island gibt es rund 170 Schwimmbäder und Bademöglichkeiten, bei 350.000 Einwohner:innen also eine Bade-/Schwimmmöglichkeit pro 2000 Menschen. Hier heißt es auch: Wenn der Isländer eine Krise hat, geht er ins Bad. Oder wenn er Menschen treffen, sich unterhalten und Spaß haben will. Denn warmes Wasser ist aufgrund der vielen heißen Geothermal-Quellen im Land überhaupt kein Problem. Es gibt Lagunen und HotPots mit um die 40 Grad, aber auch Schwimmbäder haben in der Regel eine Durchschnittstemperatur von 27-29 Grad. Hier muss das Wasser eher gekühlt werden als teuer erwärmt und die Freibäder haben das ganze Jahr über geöffnet. Wenn der Wind allzu stark pfeift, setzt man sich halt ne Mütze auf!Gelegen sind die Bade- und Schwimmmöglichkeiten nicht etwa nur in den Städten, sondern oft mitten in der Natur. Den heißen Fluss von Hveragerði beispielsweise erreicht man nur nach einer drei Kilometer langen Wanderung durch beeindruckende Berge mit sehr viel Aussicht in Islands raue Landschaften. Hier gibt es weder Umkleidemöglichkeiten noch Erfrischungsgetränke, nur ein hölzerner Steg erleichtert den Zugang zum Fluss und hilft, die Kleidung so zu verstauen, dass sie nicht wegweht. Aber für das Erlebnis wäre Martina auch noch ein paar Kilometer weiter gewandert!Schwimmunterricht in der Schule ist für isländische Kinder übrigens seit 1940 obligatorisch, von der 1. bis zur 10. Klasse. Hier werden auch bei Minustemperaturen gern mal Ausflüge ins Schwimmbad gemacht, das hat Martina selber beobachten können, und zwar in Nauthólsvík, ganz in der Nähe der Universität von Reykjavik. Das Besondere dort: Vier verschiedene Wassertemperaturen. Denn hier trifft das kalte Wasser des Meeres und eine heiße geothermische Quelle aufeinander. Das Ergebnis: Ca. 17 Grad kaltes Wasser im mit Steinen umrahmten Schwimmbecken - also beste Berliner Freibadtemperatur in diesem Frühsommer - ein etwas wärmeres Becken mit ca. 25 Grad sowie ein heißes Becken mit 38 Grad. Wem das auf die Dauer zu warm wird, der kann auch wie Martina zwischendurch in das 8 Grad kalte Meer gehen - allerdings nur kurz eintauchen! Wer hier richtig schwimmen will, braucht zwingend eine Boje, da wachen die überaus freundlichen Bademeister drüber. Ein weitere Besonderheit - der weiße Strand, auf dem an diesem Tag der Lehrer für die Kinder ein paar Würstchen grillt. Der wurde einst aus Marokko hergekarrt - denn in Island gibt es aufgrund des Vulkan-Gesteins nur schwarze Strände.Wie in vielen anderen Bädern Islands gibt es auch in Nauthólsvík keine Umkleidekabinen. Die Kriminalität im Land ist ausgesprochen gering, in diesem Bad werden die Sachen einfach in Kisten gepackt und dann in einem Regal verstaut. Die Eintrittspreise variieren: In Schwimmbädern zahlt man rund 9 Euro, ein Besuch in einer Lagune kann schon mal über 100 Euro kosten. Die berühmteste ist die blaue Lagune - allerdings sehr teuer und oft auch überfüllt. Es geht auch preiswerter, Martina hat die Geheime Lagune in der Nähe des Ortes Grindavík besucht, eines der ältesten Schwimmbäder Islands. Geheim ist sie allerdings nicht und richtig schwimmen kann man in dem 38 Grad warmen Wasser auch nicht - aber herrlich mit einem Getränk in der Hand herumstehen, die Landschaft genießen und mit seinen Mitmenschen ins Plaudern kommen!In allen öffentlichen Bädern ist übrigens das Duschen und Einseifen ohne Badeanzug VOR dem Baden Pflicht und die Schuhe werden am Eingang ausgezogen. Es gibt neben den vielen Quellen und Hot Pots aber auch zahlreiche (künstlich) angelegte Becken, die plötzlich und unvermittelt in der herrlichen Landschaft stehen. Nachteil: Das warme Wasser aus den Thermalquellen riecht sehr nach Schwefel. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Denn, wie der Isländer sagt, nach wenigen Minuten hat man nur noch einen Gedanken: Alles wird gut!
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    26 分
  • Folge 115: Die Netzwerkerin
    2025/06/04

    Sabine Kurz ist ein Phänomen. Sie ist nicht nur die Stiftungsmanagerin von „Deutschland schwimmt“, sie kennt auch so ziemlich jede und jeden, der in Deutschland irgendwas mit Schwimmen lehren zu tun hat.

    Dabei fing alles ganz harmlos an. Nach über dreißig Jahren als Managerin bei Siemens wollte sie in eine neue Lebensphase starten. Durch Zufall las sie etwas über Alexander Gallitz, den Gründer von „Deutschland schwimmt“ und Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbandes - und rief ihn kurzerhand an. Die beiden kamen ins Gespräch - und der gelernten Managerin juckte es in den Fingern: „Ich habe ihn vor die Wahl gestellt - entweder du arbeitest weiter so im kleinklein oder ich räume hier mal ein bisschen auf“. Und weil auch Alexander Gallitz ein Macher ist, ließ er sich das nicht zweimal sagen.

    Seitdem geht es mit der Stiftung bergauf - auf jeden Fall, was ihre Bekanntheit betrifft. Sabine überlässt nichts dem Zufall. Erstmal machte sie selber die Ausbildung zur Schwimmlehrerin, dann besuchte sie die Deutsche Stiftungsakademie und lernte alles, was man über Stiftungen wissen muss. Und sie fing an zu netzwerken, kennt mittlerweile Hinz und Kunz. Ihr größter Coup: Auch der bekannte Speaker Janis Mc David ist mittlerweile Botschafter der Stiftung. Und hat durch Sabines Hartnäckigkeit nicht nur selber schwimmen gelernt, sondern stellt anderthalb Jahre später sogar deutsche Rekorde auf.

    So ganz aus dem Nichts kam das Thema Schwimmen für Sabine aber nicht. Sie hat als Kind viel Zeit im Schwimmbad verbracht, in Berlin mit fünf Jahren bereits Frei- und Fahrtenschwimmer gemacht - „ein Geschenk für meinen Vater!“ und mit sechs den ersten See überquert. Auch mit ihren Kindern ging sie, mittlerweile in Süddeutschland, regelmäßig ins Schwimmbad. Und auch heute möchte sie viele Menschen vom Schwimmen begeistern.

    Bei uns hat sie das geschafft. Und nicht nur das - wir verdanken ihr sehr viele Kontakte und Gespräche in unseren Chlorgesängen. Und deshalb soll sie heute endlich mal selber zu Wort kommen!








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    38 分
  • Folge 114: Der Bäderchef
    2025/05/28
    Auf dieses Gespräch haben wir uns lange gefreut, Fragen an den Berliner Bäderchef gibt es schließlich genug: Spart man wirklich, wenn die Bäder nicht geheizt werden und dann keiner kommt? Müssen wir wirklich so viel Geld für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben? Warum machen die Berliner Bäder nicht mehr Events und werben dafür, wie großartig sie sind? - Um nur einige zu nennen.Und Johannes Kleinsorg redet nicht viel drumrum, sondern gibt Antworten. So richtig glücklich ist er auch nicht über die ungeheizten Bäder, das merkt man - und er versucht auch gar nicht groß, das schön zu reden. Aber: Der abgelehnte Mehrenergiekostenzuschuss in Höhe von drei Millionen Euro, den die Berliner Bäder beim Senat beantragt hatten, habe kurzfristig kompensiert werden müssen. Man habe durchaus auch woanders gespart, wo es den Badegästen weniger auffällt - aber die 300.000 Euro für beheizte Freibäder seien am Ende einfach nicht mehr drin gewesen. Was das am Ende heißt, sehen wir auch an dem Ort, wo wir uns getroffen haben: Im Sommerbad Wilmersdorf, dem Lochow, sind gerade mal zwei Leute im Wassser, dabei sind draußen 20 Grad - aber 19 Grad Wassertemperatur an diesem Tag locken wenig Menschen ins Bad. Und so sind die sechs Bademeister vor Ort nahezu beschäftigungslos und auch die beiden Sicherheitsleute am Eingang haben wenig zu tun. Kleinsorg versteht jeden Badegast, der sich über diese Situation ärgert, sagt er. Der Mai sei immer ein schwieriger Monat für die Freibäder - aber durch die kalten Temperaturen im und außerhalb des Wassers sei es in diesem Jahr besonders schlimm gewesen. Er hoffe sehr, dass es ab Juni besser werde und sich dann nicht nur die Luft, sondern auch das Wasser deutlich erwärme. Und, soviel lässt er sich entlocken: Er hofft sehr, dass die Bäder im nächsten Jahr doch wieder anders verfahren können. Auch in punkto Sicherheitsmaßnahmen würde er auf die Dauer wieder gern weniger ausgeben. Allerdings, das gibt er zu bedenken: Nicht nur die Medien würden sich nur allzu gern auf Randale einschießen - auch das Bäderpersonal fühlt sich in solchen Situation ausgeprochen unwohl und brauche Unterstützung. Schließlich sei keiner dafür ausgebildet cool zu bleiben, wenn plötzlich mehrere Leute an ihrem Aufsichtsturm ruckeln.Aber natürlich sei auch Kleinsorg klar, dass es in den meisten Bädern absolut friedlich sei. Und dass man das eigentlich viel öfter deutlich machen müsse, auch wenn es viele nicht hören wollten. Ja, in diesem Jahr seien noch einmal 1,5 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen nötig gewesen, auch um deutlich zu machen: Wir tun was. Aber in den nächsten Jahren, so hofft er, könne man das vielleicht auch wieder runterfahren und sich ein neues Konzept überlegen, was weniger kostenintensiv ist. Und das Geld woanders investieren. Bleiben sollen auf jeden Fall die Sportangebote in vier Berliner Bädern, diese Präventionsmaßnahmen haben sich für ihn absolut bewährt.Ein bisschen sprechen wir noch über das neue Ticketsystem, was längst noch nicht jeder durchschaut hat, über die Möglichkeiten von online-Tickets und das neue Abo-Modell, das die Bäderkarte ablösen soll. Über verkürzte Öffnungszeiten und Bäder, die immer noch nicht fertig saniert sind oder dringend auf die Sanierung warten - da war das ein oder andere Überraschende dabei! Und wir haben ihm natürlich auch Eure Fragen gestellt: Warum nicht mehr und breitere Bahnen in den Freibädern geleint sind beispielweise. Und ob es nicht noch mehr Events in den Bädern geben könnte. Dabei wurde klar: Sehr viel entscheiden die Badleiter völlig selbständig, da mischt sich ein Bäderchef gar nicht ein. Ob es gemischte Umkleiden gibt, zum Beispiel. Deshalb gibt er allen den Tipp - redet doch mit den Bademeistern vor Ort. Vielleicht geht dann ja sogar was. Wir finden übrigens: Ein Bürgeramt im Bad wäre cool. 1500 Meter schwimmen - dann ist der Ausweis fertig! Nur so eine Idee …
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    44 分