• #6 Jan Golla – Boxer, Trainer, Deutscher Meister
    2024/12/07
    „Denk dran, Jan, deine Fäuste sind Waffen“ Jan Golla wurde mir im Ostseestadion mal als „einer der bekanntesten Boxtrainer Rostocks“ vorgestellt. Wir kennen uns nun schon seit ein paar Jahren und immer wieder bekam ich von der Seitenlinie aus mit, wie sehr er das Boxen lebt und liebt. Jan Golla brennt für diesen Sport. Aufgewachsen in Brandenburg, ging er mit seinem Vater schon als Sechsjähriger zum ersten Mal zum Boxtraining. Seitdem hat ihn dieser Sport nie mehr losgelassen. In seiner Jugend durchlief er das komplette Förderprogramm der DDR, wurde mehrfacher Landesmeister, Deutscher Meister, boxte bei Europameisterschaften und erkämpfte sich bei den Militär-Weltmeisterschaften einen Platz auf den Siegertreppchen. Heute hat er die höchstmögliche Trainerlizenz A, er trainiert und trainierte Hunderte Sportlerinnen und Sportler in Rostock, ist im Boxverband Mecklenburg-Vorpommern aktiv und betreut dort landesweit junge Boxerinnen und Boxer. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder am Nachmittag zum Training kommen, anstatt dass sie auf der Straße Scheiße bauen“. Mit einem großen Leuchten in den Augen erzählt er, warum die Trainingshalle zu seinem zweiten Zuhause wurde, was seine sportlichen Tief- und Höhepunkte waren, über seine Verbindungen zu Henry Maske, Axel Schulz und Graciano Rocchigiani. Aber auch darüber, wie ausgebrannt war und keinen Bock mehr auf den Sport hatte. Und welchen Traum er als Trainer hat. Und dass dieser Sport für ihn viel mehr ist, als nur sich gegenseitig auf die Glocke zu hauen. Jan Golla war ein toller Gast für diese Ausgabe von „Weils jeden Tag brennt“, die gleichzeitig das Finale der ersten Staffel ist. Es war ein tolles Experiment für mich, das mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hab auf jeden Fall Bock auf mehr bekommen und tüftle schon an Gästen für die zweite Staffel. Ich bedanke mich bei allen Leuten, die mir da bei Umsetzung geholfen haben und allen, die zugehört haben. Auf bald. Euer Monchi
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  • #5 Tex Brasket – Slime & Teluxe
    2024/10/16
    „Ohne Musik? Aus mir wäre ein Opfer oder ein Täter geworden. Nichts dazwischen!“ Tex Brasket war jahrelang „OfW“ – ohne festen Wohnsitz. In den USA auf die Welt gekommen, während sei Vater im Knast saß, wurde er bereits bei seiner Geburt positiv auf Kokain getestet. Durch seine Adoption kam er nach Deutschland. In seinem Leben hatte er drei verschiedene Namen. Aber eines blieb immer gleich: seine große Liebe zur Musik: „Ohne sie wäre ich tot oder im Knast“. Als Obdachloser wurde er folgerichtig Straßenmusiker und später Sänger einer der bekanntesten Punkrockbands Deutschlands: Slime. Hört sich bekloppt an, ist aber so. Als wir uns im letzten Jahr bei gemeinsamen Konzerten kennenlernten, gab es sofort eine Verbindung. Ein Lächeln, ein Schnaps, eine halbe Stunde gemeinsam auf einer Holzbank sitzen, reichte. Auch wenn unsere Lebensgeschichte zum Teil sehr unterschiedlich sind, fühlte ich mich ihm sofort verbunden. Manchmal denk ich auch, dass er 'nen Ding zu rennen hat. Aber wer hat das nicht? Vor einer Woche haben wir dann zusammen mit seinem neuen Bandprojekt „Teluxe“ ein gemeinsames Lied namens „Eigentor“ rausgebracht. Zeitgleich kam sein autobiografisches Buch namens „Dreck und Glitzer“ raus. Ist ne ganze Menge los. Alles außer Ruhe. Übers Saufen, übers Scheitern und wieder aufstehen, über Stoff, über Süchte, über Musik, über Religion, über Verlockungen und über den ständigen „Seiltanz“ zwischen „gut" und "böse“ und noch so viel mehr: Wir hatten einiges zu bequatschen. Zu „Weil‘s jeden Tag brennt“ passt Tex wie die Faust aufs Auge. In diesem Sinne: „Wo kommen wir denn dahin, wenn hier keiner mehr 'Fickt euch!' sagt?“ Viel Spaß beim Hören!
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  • #4 Björn – Fischer aus Greifswald
    2024/10/01
    „Mein Lehrmeister hat immer gesagt: Es gibt sieben gute und sieben schlechte Jahre“ Björn Michalak ist seit über zwei Jahrzehnten als Fischer auf der Ostsee und im Greifswalder Bodden unterwegs. Er ist einer der letzten seiner Art: Anfang der 90er gab es in Mecklenburg-Vorpommern noch 1.400 Küstenfischer, heute sind es nicht mal mehr 200. Dafür geht er ständig neue Wege und brennt für neue Ideen. Um über die Runden zu kommen, vermarktet er seinen Fang mit zwei Kollegen in eigenen Fischläden und hat sich bei einem Pilotprojekt noch zum „Sea-Ranger“ ausbilden lassen. Wir sprechen darüber, wie es ist, für seinen Job zu brennen, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, aber auch darüber, wie risikobehaftet es ist, das beruflich durchzuziehen, was man liebt. Trotzdem sagt er: Ich will auch in meinem ganzen Leben nix anderes mehr machen“. Vieles davon kam mir sehr bekannt vor. Björn hat mich beeindruckt: Als Mensch, der mit seinem „Traumberuf“ in mehr als stürmischen Zeiten lebt und versucht, hauptsächlich das Positive zu sehen: „Wenn Barsch mal weniger gewesen ist, dann ist vielleicht Flunder mehr, waren Heringe weniger, dann war der Barsch mehr“.
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  • #3 André Werner – Bürgermeister in Jarmen
    2024/09/17
    Mein nächster Gast ist der Bürgermeister von Jarmen: André Werner. Genauso wie ich ist er in Jarmen aufgewachsen. Über viele Jahre war er in verschiedensten Initiativen und Vereinen ehrenamtlich tätig, bevor er 2021 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde wurde. Aber warum wurde er Bürgermeister? Was kann André in der Kommunalpolitik bewirken und wo sind seine Grenzen? Bereut er es, dieses Amt in diesen turbulenten Zeiten angetreten zu haben? Wurde er schon mal bedroht? Wie verändert so ein Amt den eigenen Blick auf die Gemeinde? Was kotzt ihn an und lässt ihn vielleicht sogar ausbrennen? Was wiederum gibt ihm Kraft? Und warum steht dieser verdammte Skate-Park für die Kids in Jarmen immer noch nicht, obwohl wir die Kohle doch schon längst zusammen haben? Auf all diese Fragen (und noch viel mehr) hat André Antworten gegeben. Ich freue mich riesig, dass André zugesagt hatte, denn dafür wird er in unserer Region nicht nur Applaus bekommen. Beim „Wasted in Jarmen“ haben wir das erste Mal eine „Weil´s jeden Tag brennt“-Folge live aufgenommen. Dies hört man auch. Und soll man auch hören. Ich hatte keinen Bock, diese Liveatmosphäre rauszuschneiden, denn gerade das macht es aus. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Hören.
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  • #2 Marcel – Kneipenwirt aus Sonneberg
    2024/08/26
    Mein zweiter Gast ist der Kneipier Marcel aus Thüringen. Er betreibt seine Bar in Sonneberg, dem kleinsten Landkreis Ostdeutschlands. Er ist dort geboren, lebte als Jugendlicher lange in Berlin, zog 1994 wieder zurück in seine Heimat und eröffnete dort die „Gewölbe Bar“. Wenn nicht normaler Betrieb herrscht, finden in der Location auch regelmäßig 80er- ,90er- und Mallorca-Partys statt. An Aktionstagen kostet der Kurze „1 Euro“. All das erinnert mich so sehr an meine eigene Jugend, bei meinem ersten Besuch fühlte ich mich gleich ein bisschen wie zuhause. Marcel lernte ich vor einem Jahr kennen. Nachdem in Sonneberg der erste AFD-Landrat mit über 50 Prozent der Stimmen gewählt wurde, schrieben uns unzählige Leute aus der Region an, ob wir nicht bei ihnen zur Unterstützung der coolen Leute vor Ort spielen könnten. Das Konzert fand schließlich in Marcels "Gewölbe Bar" statt. Es war das erste Mal, dass er sich mit seinem Laden öffentlich so klar positionierte. Als ihm jahrelange „Freunde“ noch am selben Abend per SMS die Freundschaft kündigten, stand ich neben ihm. Wir spielten an dem Tag vier Konzert hintereinander, damit nach und nach alle Menschen, die gekommen waren, einen Auftritt sehen konnten. Danach lagen wir uns glückselig in den Armen. Ein Abend voller Kontraste. Wenig später gründete er mit Freunden einen Verein, um mehr Konzerte in der Provinz zu organisieren, während er bei der Metzgerei um die Ecke nicht mehr bedient wurde und lokale Die Linke-Parteimitglieder einen Leserbrief abfassten, in dem ihm quasi "Nestbeschmutzung" vorgeworfen wurde. Ein Jahr voller Kontraste. Und so stelle ich ihm und mir immer wieder die Frage, ob es das wirklich wert war. Marcel passt in keine Schublade und auch wenn wir punktuell verschiedene Ansichten haben: Würde ich in seiner Gegend wohnen, wäre ich häufig in seiner Bar, denn die gibt es trotz turbulenter Zeiten immer noch. Er versucht zu machen und heult nicht rum, wo andere schon Flüsse geflennt hätten. Das finde ich beeindruckend. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Kennenlernen eines der geilsten Kneipiers Ostdeutschlands.
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  • #1 Markus – Feuerwehrmann
    2024/08/19
    Wenn man seinen Podcast “Weil´s jeden Tag brennt” nennt, muss man ja wohl mit einem Feuerwehrmann starten: Markus ist in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen, war erst Maurer, dann Bundeswehrsoldat und u. a. in Afghanistan im Einsatz. Er lebt mit seiner Familie noch immer in MV und ist in vielen Bereichen Ehrenamtler, bspw. als Trainer der Frauen-Volleyballmannschaft des Blau Weiß 21 Jarmen. Seit einigen Jahren ist er bei der Berufsfeuerwehr Greifswald. Er hat so viele Geschichten zu erzählen, da reicht eine Folge nicht aus … Nach der Podcast-Aufnahme habe ich mich gefragt, weshalb wir über manche Dinge vorher noch nie groß gesprochen haben. Wir haben uns nie ausführlich über seinen Einsatz in Afghanistan oder seine Arbeit als Feuerwehrmann unterhalten. Warum nicht? Markus ist mein Schwager – wir kennen uns schon sehr lange. Dass ich durch den Podcast Antworten auf Fragen bekommen habe, die ich ihm vorher nie gestellt habe, darüber freue ich mich sehr. Er ist für mich das Gegenteil vom Klischeebild des "verbitterten Ossis", der nur meckert. Markus ist ein Macher. Unseren letzten gemeinsamen Familienurlaub musste er abbrechen, weil es in Brandenburg einen Waldbrand gab. Er hätte da nicht hingemusst, aber er engagiert sich neben der Berufsfeuerwehr auch noch in einer ehrenamtlichen Feuerwehrgruppe, die (inter-)national zu eben solchen Einsätzen fährt. Für ihn stand es gar nicht zur Diskussion im Urlaub zu bleiben. Markus ist sofort hingefahren und hat geholfen! Ich denke, das beschreibt ihn sehr gut. Niemand anderes hätte also besser in die erste Folge „Weil´s jeden Tag brennt“ gepasst als er!
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