エピソード

  • 31 I HiKoPod I Die mittelmärkischen Kirchenvisitationsakten
    2024/12/19
    Nachdem Martin Luther 1517 seine Thesen kundgetan und die Reformation eingeleitet hatte, vergingen in der Mark Brandenburg noch mehr als 20 Jahre, bevor mit dem Tod Kurfürst Joachims I. (1535) seine Söhne Joachim II. und Johann von Küstrin 1539 zum lutherischen Glauben übertraten. Mit dem Druck der ersten evangelischen Kirchenordnung auf märkischem Boden 1540 wurde der Grundstein gelegt für umfassende Kirchenvisitationen im 16. Jahrhundert, die in der Mark Brandenburg in mehreren Wellen durchgeführt wurden und die Neuordnung des Kirchenwesens vor Ort zum Ziel hatten. Hauptschwerpunkte der Visitationen bildeten die Inventarisierung des Kirchenvermögens sowie dessen rechtliche und administrative Übernahme in weltliche Hand unter kurfürstlicher Oberaufsicht. Auch das kirchliche Leben sollte unter evangelischen Vorzeichen neu geordnet werden. Die dabei entstandenen Kirchenvisitationsakten geben Auskunft über die lokalen Verhältnisse, tragen seriellen Charakter und stellen bedeutende Quellen für die brandenburgische Kirchengeschichte der Frühen Neuzeit dar. Dank der vollständig abgeschlossenen Edition der Kirchenvisitationsakten zur Mittelmark durch Christiane Schuchard verfügt die brandenburgische Landesgeschichte nun über einen komfortablen Zugang zu diesen Akten. Die Editorin gibt Einblicke in die Editionsarbeiten, die Quelleninhalte sowie die kirchenpolitischen Hintergründe der Reformationszeit.
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  • 30 I HiKoPod I Tatort Berlin. Der Mord am Propst Nikolaus von Bernau 1324
    2024/12/06
    Am 16. August 1324 wurde der Propst Nikolaus von Bernau von einer aufgebrachten Menge in Berlin auf dem Neuen Markt erschlagen und sein Leichnam an Ort und Stelle verbrannt. Nicht nur diese Grausamkeit und die Tatsache, dass es sich um die Ermordung eines Geistlichen handelte, begründen den besonderen Stellenwert in der Geschichte Berlins. Auch die schwerwiegenden Folgen für die mittelalterliche Stadtbevölkerung und die juristische Aufarbeitung, die sich bis zu den höchsten Ebenen erstreckte, haben das stadthistorische Interesse an diesem Verbrechen immer wieder wachgehalten. Im Gespräch mit Jannes Bergmann geht Doris Bulach den Spuren des Mordes in den mittelalterlichen Quellen nach und sie versucht, die damaligen Geschehnisse zu rekonstruieren. Dabei zeigt sich, wie sehr dieses Berliner Lokalereignis mit den großen politischen Entwicklungen in der Mark Brandenburg und im Reich sowie dem Konflikt zwischen Kaiser und Papst verwoben war.
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    43 分
  • 29 I HiKoPod I 850 Jahre Jüterbog. Privilegierung mit dem Magdeburger Recht 1174
    2024/11/13
    Die Stadt Jüterbog feiert in diesem Jahr ihr 850-jähriges Jubiläum. Ursprung dieses Ereignisses ist die Privilegierung des Ortes 1174 mit dem Magdeburger Recht durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg, der als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten geistlichen Würdenträger des 12. Jahrhunderts gilt. Aus diesem Anlass sprechen wir mit dem Rechtshistoriker Heiner Lück über die rechtshistorischen Hintergründe dieser Privilegierung und ordnen den Vorgang in den sogenannten hochmittelalterlichen Landesausbau zwischen Elbe und Oder in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein. Wir fächern die Inhalte der Urkunde mit ihren Jüterboger stadtgeschichtlichen Spezifika ebenso auf wie wir den weiten Bogen in die Ukraine schlagen. Denn auch ukrainische Orte erhielten zu ihrer weiteren Förderung in der Vergangenheit das Magdeburger Recht, eines der bedeutendsten mittelalterlichen Stadtrechte – nicht nur in Mitteldeutschland, sondern auch im östlichen Europa.
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    1 時間 4 分
  • 28 I HiKoPod I Anthropologische Netzwerke und koloniale Spuren in Berlin
    2024/10/14
    Das Thema Kolonialismus und koloniales Erbe wird aktuell breit in der Gesellschaft diskutiert. Die Nachwirkungen kolonialer Vergangenheit sind bis heute sichtbar, insbesondere in Berlin, wo viele Waren- und Wissensströme des damaligen deutschen Kolonialreichs zusammenliefen. Wer aber waren die Personen, Institutionen und Netzwerke, durch die sowohl Objekte aus den als auch Informationen über die Kolonien gesammelt und ausgetauscht wurden? An dieser kolonialen Schnittstelle nahmen die sogenannten Anthropologischen Gesellschaften, die sich im 19. Jahrhundert überall in Europa gründeten, eine besondere Stellung ein. Wichtigste Vertreterin in Deutschland war die ‚Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU)‘, die durch Expeditionen, Vorträge und Korrespondenz mit ausländischen Wissenschaftlern maßgeblich am Austausch zwischen kolonialen Institutionen und Berliner Stadtgesellschaft beteiligt war. Im Gespräch mit Jannes Bergmann schildert Lydia Bucher, die 2023 für ihre Forschungen den HiKo_21 – Nachwuchspreis erhielt, wie die BGAEU durch ihre Aktivitäten zu einem integralen Bestandteil des kolonialen Herrschaftsapparates des Deutschen Kaiserreiches wurde. Die Verwendung neuer wissenschaftlicher Methoden kommt dabei ebenso zur Sprache wie der internationale Wissenstransfer.
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    39 分
  • 27 I HiKoPod I Berlin wird Metropole. Die Entstehung von Groß-Berlin 1920
    2024/08/30
    Berlin ist heute mit 3,9 Millionen Einwohnern und einer Fläche von fast 900 Quadratkilometern eine pulsierende Metropole von Weltrang. In dieser Form existiert sie allerdings erst seit gut 100 Jahren. Das sogenannte Groß-Berlin-Gesetz ließ 1920 mit dem Zusammenschluss von acht selbstständigen Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken die deutsche Hauptstadt quasi über Nacht zur flächenmäßig zweitgrößten Stadt der Welt werden und legte den Grundstein für Berlins Entwicklung zur Weltstadt im 20. Jahrhundert. Zum 100-jährigen Jubiläum des Groß-Berlin-Gesetzes 2020 veranstaltete das Nachwuchsnetzwerk der Historischen Kommission zu Berlin eine Tagung zu diesem bedeutenden, lange Zeit aber wenig beachteten Ereignis. Der kürzlich dazu erschienene Sammelband ‚Groß-Berlin – ein großer Wurf?‘ versammelt Beiträge zu ganz unterschiedlichen Aspekten zur Entstehung der neuen Einheitsgemeinde. Im Gespräch mit Jannes Bergmann erklärt Oliver Gaida, einer der Herausgeber, welche Überlegungen dazu geführt haben, einen neuen Blick auf das Groß-Berlin-Gesetz zu werfen, und welche Perspektiven bisher eher wenig Aufmerksamkeit in der Forschung gefunden haben. Er schildert den langen Entwicklungsprozess bis 1920, wer Gegner und Befürworter der Reform waren sowie die letztendlich für die Umsetzung nötigen Bedingungen. Schließlich erläutert er die Auswirkungen der neuen, vergrößerten Metropole Berlin für die Menschen damals wie heute.
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    42 分
  • 26 I HiKoPod I Heinrich von Kleist und das Kleist-Museum
    2024/07/29
    Heinrich von Kleist, geboren in Frankfurt an der Oder, zählt mit seinem landesweit auf diversen Bühnen vertretenen Werk zu den bekanntesten Dichtern Deutschlands. Sein Lebensweg, der immer wieder Brüche und Kurswechsel vorwies, ließ ihn in seiner damaligen Zeit zu einem absoluten Außenseiter werden. In seiner Heimatstadt steht heute das einzige Kleist-Museum der Welt, das selbst eine komplexe Entstehungsgeschichte aufweist. Mit seiner umfangreichen Sammlung von circa 100.000 Objekten, wechselnden Ausstellungen und regelmäßigen Veranstaltungen zum ‚berühmtesten Sohn Frankfurts‘ steht das Museum heute im Zentrum der Vermittlung, aber auch der Erforschung, des Lebens sowie des Werks dieses widersprüchlichen Literaten. Im Gespräch mit Jannes Bergmann erzählen Adrian Robanus und Veronika Weisheimer vom wechselhaften Leben des populären deutschen Schriftstellers sowie von dessen komplexem Verhältnis zu seiner brandenburgischen Heimat. Sie geben einen Einblick in die heutige Rezeption Kleists und zeigen, dass dessen besondere Biografie so manche Parallele zu den Lebensentwürfen der heutigen Zeit aufweist. Außerdem berichten sie von der Arbeit im Kleist-Museum und aus der aktuellen Forschung zu Heinrich von Kleist. Mehr Infos zum Kleist-Museum: https://www.kleist-museum.de/
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    59 分
  • 25 I HiKoPod I Berlin. Das Rom der Zeitgeschichte
    2024/05/17
    Berlin stand im 20. Jahrhundert immer wieder im Mittelpunkt der Weltgeschichte, die sich mit ihren Wandlungen und Brüchen dort so wohl auf einzigartige Weise im Kleinen widerspiegelte. Bis heute lassen sich diese vielfältigen Spuren der historischen Ereignisse greifbar im Stadtbild nachverfolgen und machen es zum ‚Rom der Zeitgeschichte‘. In seinem neuen Buch ‚Berlin. Das Rom der Zeitgeschichte‘ widmet sich der Historiker Hanno Hochmuth genau diesem Phänomen und unternimmt anhand von 51 Orten einen topografischen Streifzug durch die jüngere Vergangenheit der deutschen Hauptstadt. Im Podcast gibt der Autor einen persönlichen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Buches. Er berichtet über die Auswahl an Orten, welche es nicht ins Buch geschafft haben und wo es für ihn selbst Neues zu entdecken gab. Außerdem reflektiert er seinen eigenen Blick als Berliner auf die Stadt und darüber, welche Bedeutung die Herkunft bei der Lektüre haben kann.
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    28 分
  • 24 I HiKoPod I Die Gestapo-Lageberichte über die Reichshauptstadt Berlin
    2024/04/30
    Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war eine der zentralen Organisationen im Dritten Reich, die dem nationalsozialistischen Regime dazu dienten, seine Macht zu sichern und seine Gegner zu überwachen und zu beseitigen. In ihren sogenannten Lageberichten wurden Meldungen über Ereignisse und Reaktionen der Bevölkerung auf politische Maßnahmen der Nationalsozialisten gesammelt und an die NS-Führung weitergeleitet. Heute können sie als wichtige Quelle für die Erforschung von staatlichem Terror und Gewalt, insbesondere in der Frühphase des Nationalsozialismus dienen. Insbesondere zu den politischen Rahmenbedingungen in der Reichshauptstadt Berlin geben die Berichte Auskunft. Die Historische Kommission zu Berlin erarbeitet aktuell die Edition der Gestapo-Lageberichte für Berlin von 1933–1936. Im Podcast gibt die Historikerin Paula Oppermann einen Einblick in die laufende Arbeit am Editionsprojekt. Sie berichtet darüber, wie wichtig eine sorgfältige Kommentierung der Berichte ist und ordnet die Lageberichte sowie ihre Spezifika kritisch ein. Zugleich legt sie deren Entstehungs- und Überlieferungssituation dar. Außerdem erläutert sie den potenziellen Nutzen dieser Quellen für Forschung und Lehre und spricht über die eigenen Herausforderungen des Editionsprozesses.
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    35 分