Willkommen zu unserer neunten Folge! Wie beim letzten Mal geht es auch heute um die Gerinnselbildung in der Venen, genauer in oberflächlichen Vene. Früher wurde die oberflächliche Venenthrombose auch Thrombophlebitis genannt. Dieser Begriff hat sich heute eigentlich als Missnomen erwiesen. Er führte dazu, dass die oberflächliche Venenthrombose vielfach unterschätzt und falsch behandelt wurde. Tatsächlich ist die oberflächliche Venenthrombose aber genauso ernst zu nehmen wie eine Thrombose der tiefen Venen. In vielen Fällen entsteht die oberflächliche Venenthrombose in einer zur Krampfader erweiterten Vene. Zwar kann man meist bereits klinisch die Verdachtsdiagnose stellen. Die genaue Ausbreitung und die Nähe des Thrombus zum tiefen Venensystem lassen sich aber erst in der bildgebenden Diagnostik, der Duplexsonographie, erkennen. Vielfach geht die Größe des Gerinnsels im Gefäß über die nach außen sichtbare Rötung, Überwärmung und Verhärtung der Vene hinaus. Eine relevante Gerinnselbildung (> 5cm Länge) in einer oberflächlichen Vene sollte ebenfalls mit einer Blutverdünnung und einer Kompressionstherapie behandelt werden. Die Auswahl des Medikaments wird entsprechend der Nähe des Thrombus zum tiefen Venensystem getroffen. Wichtig ist auch bei der oberflächlichen Venenthrombose eine ausreichend lange medikamentöse Behandlung, um wiederkehrende Thrombosen, ein Fortschreiten in die Tiefe oder gar eine Lungenembolie zu verhindern. Die phlebologische Welt diskutiert immer wieder, ob es ggf. auch sinnvoll sein kann, eine oberflächliche Thrombose auch akut operativ anzugehen. Last but not least gehen wir dann noch darauf ein, wann es sinnvoll sein kann, weitere Diagnostik zu betreiben. In der nächsten Folge werden wir einen kleinen Schwenk machen, die Venenleiden verlassen und uns auf das Lymphödem fokussieren. Wir freuen uns drauf! Falls Ihr Fragen habt, die wir in den nächsten Sendungen aufgreifen sollen, schreibt uns diese gerne an frage@venendocs.de.
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