• 26. Elgen Sauerborn: Seelenheil und Sozialkritik - Paradoxien der Achtsamkeit

  • 2024/12/15
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26. Elgen Sauerborn: Seelenheil und Sozialkritik - Paradoxien der Achtsamkeit

  • サマリー

  • Manager*innen lenken die Aufmerksamkeit auf die Spitzen ihrer Zehen. Klima-Aktivist*innen versammeln sich in Empathie-Zirkeln. Mütter fühlen im Bodyscan ihre Körperteile. Sie alle üben einen achtsamen Umgang mit sich und anderen.

    Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus, Klassen und Altersgruppen schwören auf die Wirkung achtsamer Körper- und Geistestechniken und berichten von veränderter Lebensführung, neu gewonnenen Perspektiven und gelösten Alltagsproblemen.

    Woher rührt diese breite Anschlussfähigkeit und Popularität?

    Die Soziologin Elgen Sauerborn sagt: Es sind gerade die Paradoxien und Widersprüche von Achtsamkeitspraktiken, die für deren schier unbegrenzte Anschlussmöglichkeiten sorgen. Durch die widersprüchlichen Narrative und Praktiken macht sich das Programm unangreifbar und bietet stets genau die Antwort, nach der gesucht wird.

    Achtsamkeit wird so zu einem Versprechen, das nie in Gänze realisierbar ist.

    Der Popularität des Programms tut das keinen Abbruch – zu attraktiv ist die Ambivalenz von Selbstoptimierung und Selbstfürsorge und die Sehnsucht, eine funktionierende Lösung für den zunehmenden „Welt-Stress“ zu finden.

    Ein Gespräch über Feldforschung und Achtsamkeitskurse, Emotionssoziologie und deren Begrifflichkeiten, über Selbstoptimierung, Well Being und gefühlvollen Klimaprotest und über die vier Paradoxien der Achtsamkeitspraktiken.

    Webseite von Dr. Elgen Sauerborn an der FU Berlin:

    https://www.sfb-affective-societies.de/teilprojekte/TPR/team_r/sauerborn/index.html

    Erwähnungen:

    Sonderforschungsbereich: „Affective Societies“: https://www.sfb-affective-societies.de/

    Teilprojekt: „Die Fabrikation von Emotionsrepertoires“: https://www.sfb-affective-societies.de/teilprojekte/B/B06/index.html

    Eva Illouz: Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Frankfurt: suhrkamp, 2007

    Arlie Russell Hochschild: Das gekaufte Herz. Aus dem Amerikanischen von Ernst von Kardorff. Die Kommerzialisierung der Gefühle. Frankfurt: Campus, 2006

    Michel Foucault: https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Foucault

    Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz. Aus dem Amerikanischen von Friedrich Griese. München: dtv, 1997

    Sighard Neckel: Emotion by design. Das Selbstmanagement der Gefühle als Kulturelles Programm. Berliner Journal für Soziologie,  Volume 15 pages 419–430, (2005)

    Jacob Schmidt: Viel Lärm um Achtsamkeit. München: Koesel, 2024

    Extinction Rebellion und seine regenerative Kulturen: https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/regenerative-kulturen/

    Andreas Reckwitz: Verluste. Ein Grundproblem der Moderne. Frankfurt: suhrkamp, 2024


    Kontakt: erschoepfung@posteo.de

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あらすじ・解説

Manager*innen lenken die Aufmerksamkeit auf die Spitzen ihrer Zehen. Klima-Aktivist*innen versammeln sich in Empathie-Zirkeln. Mütter fühlen im Bodyscan ihre Körperteile. Sie alle üben einen achtsamen Umgang mit sich und anderen.

Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus, Klassen und Altersgruppen schwören auf die Wirkung achtsamer Körper- und Geistestechniken und berichten von veränderter Lebensführung, neu gewonnenen Perspektiven und gelösten Alltagsproblemen.

Woher rührt diese breite Anschlussfähigkeit und Popularität?

Die Soziologin Elgen Sauerborn sagt: Es sind gerade die Paradoxien und Widersprüche von Achtsamkeitspraktiken, die für deren schier unbegrenzte Anschlussmöglichkeiten sorgen. Durch die widersprüchlichen Narrative und Praktiken macht sich das Programm unangreifbar und bietet stets genau die Antwort, nach der gesucht wird.

Achtsamkeit wird so zu einem Versprechen, das nie in Gänze realisierbar ist.

Der Popularität des Programms tut das keinen Abbruch – zu attraktiv ist die Ambivalenz von Selbstoptimierung und Selbstfürsorge und die Sehnsucht, eine funktionierende Lösung für den zunehmenden „Welt-Stress“ zu finden.

Ein Gespräch über Feldforschung und Achtsamkeitskurse, Emotionssoziologie und deren Begrifflichkeiten, über Selbstoptimierung, Well Being und gefühlvollen Klimaprotest und über die vier Paradoxien der Achtsamkeitspraktiken.

Webseite von Dr. Elgen Sauerborn an der FU Berlin:

https://www.sfb-affective-societies.de/teilprojekte/TPR/team_r/sauerborn/index.html

Erwähnungen:

Sonderforschungsbereich: „Affective Societies“: https://www.sfb-affective-societies.de/

Teilprojekt: „Die Fabrikation von Emotionsrepertoires“: https://www.sfb-affective-societies.de/teilprojekte/B/B06/index.html

Eva Illouz: Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Frankfurt: suhrkamp, 2007

Arlie Russell Hochschild: Das gekaufte Herz. Aus dem Amerikanischen von Ernst von Kardorff. Die Kommerzialisierung der Gefühle. Frankfurt: Campus, 2006

Michel Foucault: https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Foucault

Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz. Aus dem Amerikanischen von Friedrich Griese. München: dtv, 1997

Sighard Neckel: Emotion by design. Das Selbstmanagement der Gefühle als Kulturelles Programm. Berliner Journal für Soziologie,  Volume 15 pages 419–430, (2005)

Jacob Schmidt: Viel Lärm um Achtsamkeit. München: Koesel, 2024

Extinction Rebellion und seine regenerative Kulturen: https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/regenerative-kulturen/

Andreas Reckwitz: Verluste. Ein Grundproblem der Moderne. Frankfurt: suhrkamp, 2024


Kontakt: erschoepfung@posteo.de

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